HEMIX Home Electronics Market Index Q1-4/2021
Positive HEMIX-Zahlen verschleiern hohe Verluste
Nach einem von der Pandemie geprägten Jahr 2020 und einer daraus resultierenden außergewöhnlich großen Nachfrage nach Home Electronics-Produkten, zeigte der Markt im Jahr 2021 eine insgesamt weiterhin positive Entwicklung – allerdings auf abgeschwächtem Niveau. Der aktuelle Home Electronics Market Index für das Gesamtjahr 2021 weist Umsatzzuwächse in den Produktkategorien Consumer Electronics und Elektro-Hausgeräte aus. Insgesamt ist der Home Electronics Markt in 2021 um 3,1 Prozent auf mehr als 49 Milliarden Euro angestiegen.
Dr. Sara Warneke, Geschäftsführerin der Branchenorganisation gfu Consumer & Home Electronics GmbH, zur Marktentwicklung: „Der verstärkte Fokus auf die eigenen vier Wände sowie das Arbeiten und der Unterricht zuhause sorgten 2020 durch die Käufe von Consumer Electronics-, IT- und Telekommunikations-Produkten sowie Elektrohausgeräten für eine Sonderkonjunktur und zu einem außergewöhnlichen Umsatzwachstum von 11,6 Prozent. In Teilbereichen des Marktes hat sich die Entwicklung auch 2021 fortgesetzt und so erneut zu einem Wachstum geführt. Dies fiel aber in allen Segmenten geringer aus als im Vorjahr. Zudem zeigt beispielsweise der rückläufige Absatz von TV-Geräten, dass die Pandemie-bedingte Sonderkonjunktur zu Ende gegangen ist.“
Durchschnittspreise angestiegen
Während die Wachstumsraten geringer ausgefallen sind als 2020 und Umsatz- oder Stückzahlrückgänge verzeichnet wurden, ist in vielen Segmenten der Durchschnittspreis deutlich angestiegen. Dies ist allerdings eine Folge des Kaufverhaltens, nicht von gestiegenen Einzelpreisen. Die Konsument:innen investierten in hochwertigere und besser ausgestattete Produkte. Am Beispiel der TV-Geräte sind dies Modelle mit größerer Bilddiagonale oder OLED-Technologie. So stieg bei den Fernsehgeräten der Durchschnittspreis um 16,1 Prozent auf 677 Euro. Auch der Durchschnittspreis der Smartphones stieg erneut an, um 11,2 Prozent auf 555 Euro. Im Fotobereich waren die Durchschnittspreise 2021 zwischen rund acht (Action Cams) und mehr als 15 Prozent (Digital Cameras) höher als im Vorjahr. Video-Gameskonsolen verzeichneten einen um 13 Prozent auf 362 Euro gestiegenen Durchschnittspreis. Alle drei PC-Kategorien (Desktop-PCs, Notebooks, Tablet-PCs) verzeichneten ebenfalls zwischen sechs und rund elf Prozent höhere Durchschnittspreise.
Entwicklung im Bereich Consumer Electronics:
Mit einem Umsatz von mehr als 31 Milliarden Euro weist der Bereich Consumer Electronics in 2021 mit den Produktbereichen Unterhaltungselektronik, privat genutzte Telekommunikation und privat genutzte IT-Produkte ein Plus von 2,5 Prozent im Vergleich zu 2020 auf.
Privat genutzte Telekommunikation
Dabei entwickelte sich das Segment der privat genutzten Telekommunikationsprodukte mit einem Umsatzzuwachs von sieben Prozent auf knapp 13,6 Milliarden Euro positiv. Wachstumstreiber waren die Core Wearables, wie zum Beispiel Smartwatches, mit einem Umsatzplus von 19,4 Prozent sowie Smartphones mit 6,3 Prozent mehr Umsatz als im Vorjahr.
Privat genutzte IT-Produkte
Die privat genutzten IT-Produkte verzeichneten ein Wachstum von 3,1 Prozent auf mehr als 8,7 Milliarden Euro. In der Sparte der PCs zeigten lediglich die Tablet-PCs eine steigende Stückzahl sowie Umsatzzuwachs. Bei Desktop-PCs und Notebooks gingen Absatz und Umsatz zurück.
Unterhaltungselektronik
Das Segment Unterhaltungselektronik musste mit einem Umsatz von mehr als 8,9 Milliarden Euro ein Minus von 4,3 Prozent hinnehmen. Bei den Fernsehgeräten steht ein Stückzahlminus von 19,7 Prozent auf knapp 5,8 Millionen einem Umsatzrückgang um 6,8 Prozent auf rund 3,9 Milliarden Euro gegenüber. Der Bereich Home Audio verzeichnete insgesamt ein Minus von 9,8 Prozent auf weniger als eine Milliarde Euro. Auch im Segment Audio-/Video-Zubehör fielen die Umsätze auf knapp 1,6 Milliarden Euro (- 2,7 Prozent). Videogames-Konsolen sind bei der Stückzahl um 5,1 Prozent auf 2,2 Millionen und beim Umsatz um 18,7 Prozent auf 813 Millionen Euro gewachsen. Mangelnde Verfügbarkeit hat in diesem Bereich ein höheres Wachstum verhindert.
Entwicklung bei Elektrohausgeräten
Die seit langem positive Entwicklung im Bereich der Elektro-Hausgeräte setzte sich 2021, wenn auch verringert, fort: Das Umsatzplus bei Elektro-Großgeräten betrug im Gesamtjahr 4,8 Prozent auf rund 10,4 Milliarden Euro. Bei den Elektro-Kleingeräten fiel der Zuwachs mit 3,4 Prozent auf knapp 7,4 Milliarden Euro Umsatz deutlich geringer aus als im Vorjahr mit 21,3 Prozent.