BVT erwartet Trendwende im Markt für technische Gebrauchsgüter
Der BVT sieht eine Trendwende für den CE-Markt 2025
Der BVT erwartet für 2025 in Deutschland 76 Milliarden Umsatz für Technische Gebrauchsgüter.

Social Commerce sorgt für neue Kaufimpulse und verändert das Tempo im Technikmarkt – gleichzeitig wächst der Preiswettbewerb, weil Konsumenten stärker vergleichen und der internationale Wettbewerb im Einzelhandel an Dynamik gewinnt. Der Handelsverband Technik (BVT) berichtet anlässlich des Presseevents am 4. November 2025 in Köln über die aktuelle Marktentwicklung. „Endlich wieder Licht im Tunnel: Nach zwei rückläufigen Jahren sieht die Technikbranche wieder ein kleines Plus am Horizont“, sagt Steffen Kahnt, BVT-Geschäftsführer.
In Deutschland werden im Jahr 2025 laut BVT-Schätzung voraussichtlich 76 Milliarden Euro (2024: 75 Mrd. Euro) für Technische Gebrauchsgüter ausgegeben und damit rund 1 % mehr als im Vorjahr. Der Gesamtmarkt umfasst Unterhaltungselektronik, Foto, Elektrogroß- und -kleingeräte, Telekommunikation, Informationstechnik und Bürobedarf / Verbrauchsmaterial (B2C- und B2B-Vertriebskanäle).
Mit Blick auf die konsumentenbezogenen Verkäufe gemäß NIQ Sales Tracking Daten (B2C-Kanal) sind im bisherigen Jahresverlauf 2025 (01-08) folgende Trends zu beobachten:
IT – Wachstum durch Windows 11, Replacement und neue KI-PCs
Die IT-Kategorie ist 2025 der stärkste Wachstumstreiber im TCG-Markt. Der Umstieg auf Windows 11 führt zu Ersatzinvestitionen bei privaten Geräten, während erste KI-PCs neues Interesse an Performance und Zukunftssicherheit wecken. Davon profitiert auch der Zubehörmarkt, etwa bei SSDs und Komponenten. Insgesamt sorgt die IT damit für Stabilität im Markt – besonders im Notebook- und Storage-Umfeld.
Elektrokleingeräte – Innovation bleibt Erfolgsrezept
Kleingeräte bleibt eine stark impulsgetriebene Kategorie. Robotersauger, Wet-&-Dry-Technologien, Heißluftfritteusen und Siebträger-Kaffeemaschinen profitieren weiterhin von sichtbarem Nutzen und hoher Innovationsfrequenz. Social Commerce verstärkt Trends häufig in kurzer Zeit und treibt zusätzliches Wachstum – vor allem in Beauty-, Lifestyle- und Convenience-Bereichen.
Haushaltsgroßgeräte – Effizienz überzeugt die Konsumenten
Im Markt für Haushaltsgroßgeräte achten Konsumenten vor allem auf Betriebskosten und Energieeffizienz. Geräte der besten Effizienzklassen sowie platzsparende Slim-Modelle gewinnen an Bedeutung. Pyrolyse-Backöfen und ähnliche Zusatznutzen-Produkte sorgen für Akzente. Insgesamt bleibt der Bereich jedoch leicht rückläufig, da größere Ersatzkäufe länger abgewogen werden.
Consumer Electronics – Preisdruck bremst, Premium stabilisiert
Im CE-Markt bleibt der Wettbewerb herausfordernd. Zwar ist die Nachfrage nach TVs stabil, doch sinkende Durchschnittspreise drücken auf die Wertentwicklung. Premium-Segmente wie OLED und Mini-LED entwickeln sich robuster, da Konsumenten hier sichtbaren Mehrwert erkennen. Im Audiomarkt wachsen kabellose Kopfhörer weiterhin leicht; internationaler Wettbewerb beeinflusst zudem das Preisgefüge zunehmend.
Telekommunikation – Smartphones schwach, Zubehör gewinnt
Der Smartphone-Markt bleibt im Wert rückläufig, während Zubehörprodukte – etwa smarte Ringe oder Kinder-Tracker – zulegen. Refurbished-Angebote werden für Konsumenten zudem attraktiver, was den Wettbewerb in dieser Warengruppe weiter verändert.
Photo/Imaging – Impulse aus der Content-Kultur
Der Imaging-Bereich wird vor allem durch Vlogging, Social Content und actionorientierte Anwendungen belebt. Zubehör wie Gimbals, Mikrofone und Actioncams liegt klar im Trend, während der klassische Kameramarkt differenziert bleibt.

Handel 2025: Vertrauen, Orientierung und ehrliche Beratung
„Viele Kundinnen und Kunden informieren sich heute online, kommen dann aber zu uns in den Laden, weil sie Orientierung brauchen“, sagt Frank Schipper, Vorstandsvorsitzender des BVT und Technikhändler. „Unsere Aufgabe ist es dann, das richtige Gerät für den jeweiligen Bedarf zu finden – nicht einfach nur das vermeintlich günstigste Angebot aus dem Netz.“ Im Handel vor Ort zähle vor allem Vertrauen, so Schipper: „Wenn Menschen ein Produkt ausprobieren und ihre Fragen direkt klären können, entsteht Sicherheit und aus Interesse wird Kaufbereitschaft. Das gilt offline wie online. Entscheidend ist, dass im Laden ein ,echter‘ Mensch als Ansprechpartner erreichbar ist, der erklärt, vergleicht und im Zweifel auch nach dem Kauf für den Kunden da ist.“ Die Bedeutung des Fachhandels in all seinen Facetten kann man nach wie vor anhand des hohen wertmäßigen Marktanteils erkennen
